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Worte als Medizin - wie du mit Selbsthypnose mehr Gesundheit und Glück in dein Leben bringst.

Aktualisiert: 27. Juni 2023




Worte sind mächtig. Sie können uns zum Lachen bringen, uns trösten, uns motivieren oder uns verletzen. Die Art und Weise, wie wir sprechen und welche Worte wir verwenden, kann einen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität haben.

Aber weißt du auch, dass Worte eine therapeutische Wirkung haben können? In der Psychologie wird die Wirkung von Worten als "verbale Intervention" bezeichnet und kann eine bedeutende Rolle in der Behandlung von psychischen Erkrankungen und bei der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens spielen.

Man muss aber kein Therapeut sein, um sich selbst oder seinem Umfeld zu helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Durch positive Verstärkung in Form von Lob oder Trost steigern wir das Selbstwertgefühl des Anderen und helfen ihm, sich besser zu fühlen.


In diesem Artikel werden wir uns damit beschäftigen, wie du mit bewusster Sprache mehr Gesundheit und Glück in dein Leben bringen kannst.

Worte haben eine Auswirkung auf uns, auch wenn wir sie nur kurz hören oder lesen. Unser Gehirn nimmt ständig Informationen auf und verarbeitet sie, selbst wenn wir nicht aktiv darauf achten. Wenn wir beispielsweise oft negative Worte und Sätze hören oder lesen, wie "Ich kann das nicht", "Ich bin ein Versager" oder "Das wird nie funktionieren", dann speichert unser Unterbewusstsein diese Informationen ab und beeinflusst unser Denken und Handeln. Wir beginnen, an uns selbst zu zweifeln, uns klein zu machen und Chancen zu verpassen.


Gleiches gilt für Bilder. Wenn wir uns permanent Bilder von Leuten anschauen, die makellos und perfekt aussehen, werden wir beginnen, uns mit den eigenen Unzulänglichkeiten zu beschäftigen und uns schlecht fühlen. Auf der anderen Seite können inspirierende Bilder von Natur, Tieren oder "Vorbildern" uns motivieren, unser Potential zu entfalten und uns weiterzuentwickeln.


Die gute Nachricht lautet daher: Wenn wir bewusst aufbauende und achtsame Worte und Bilder in unser Leben integrieren, sind wir in der Lage, unser Unterbewusstsein auf eine positive Art zu beeinflussen. Indem wir uns selbst mit zustimmenden Sätzen wie "Ich bin stark", "Ich bin wertvoll" oder "Ich schaffe das" bestärken, können wir unser Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl steigern.


Eine andere Möglichkeit, günstig auf unser Unterbewusstsein einzuwirken ist, sich bewusst mit inspirierenden und erfreulichen Bildern und Menschen zu umgeben. Wir können zum Beispiel Freunde treffen, die uns ermutigen und unterstützen oder uns zum Beispiel motivierende Hintergrundbilder fürs Handy besorgen.


Du kannst die Bilder gerne per Rechtsklick herunterladen, indem du "Bild speichern als" auswählst.


Und lass dich nicht entmutigen, wenn sich nicht schon nach ein paar Tagen der Erfolg einstellt und du dir schwer damit tust, die für dich richtigen Worte zu finden. Unser Gehirn benötigt einige Zeit, um neue Denkmuster zu entwickeln. Einige Studien haben gezeigt, dass das Gehirn in der Lage ist, sich innerhalb von Wochen und Monaten an neue Denkmuster und -prozesse anzupassen und sie zu verinnerlichen. Das tägliche Praktizieren von positiven Selbstgesprächen oder das Lesen von motivierenden Büchern und Artikeln können jedoch zu einer allmählichen Änderung der Denkmuster führen, die dich Worte wertschätzender gebrauchen lassen.


Vorteile von positiven Worten und Affirmationen


Du weißt ja jetzt, dass sowohl ausgesprochene als auch gedachte Worte und Bilder eine mächtige Wirkung auf unser Unterbewusstsein haben und damit unser Denken und Handeln beeinflussen können. Deshalb ist es wichtig, bewusst darauf zu achten, welche Worte wir verwenden und welche Bilder wir uns vorstellen, um ein positives und erfülltes Leben zu führen.


Eine weitere Möglichkeit neue Denkmuster in unseren Alltag zu integrieren ist die Verwendung von Affirmationen. Dabei handelt es sich um einfache, klare und positiv formulierte Aussagen (Autosuggestionen), die du dir selbst sagst, um damit das Unterbewusstsein mit neuen Informationen zu versorgen. Das Ziel besteht darin, uns dabei zu helfen, Blockaden zu lösen, störende und veraltete Gedankenmuster zu beseitigen und neue, befreiende und förderliche Denkmuster zu entwickeln.


Oder wie Marc Aurel (römischer Kaiser von 161 - 180 n.Chr.) so schön formulierte: „Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab“



Du bist dein Versuchslabor:

Damit du die Wirkung von bekräftigenden Worten einmal so richtig gut am ganzen Körper spüren kannst, lade ich dich ein, folgendes Selbstexperiment zu versuchen.


Wähle dir aus den folgenden Beispielen jeweils ein für dich positiv und ein negativ assoziiertes Wort oder einen Satz aus und notiere diese auf einen Zettel.


  • JA, LIEBE, KRAFT, MUT, VERTRAUEN, GLÜCKLICH, GESUND, LACHEN, STARK, FREI, "Ich bin stark", "Ich werde geliebt", "Ich bin wertvoll", "Ich liebe meine ...",...

  • NEIN, HASS, SCHWÄCHE, BETRUG, ANGST, TRAUER, KRANK, WEINEN, ABHÄNGIG "Ich bin ein Versager", "Keiner mag mich", "Ich bin zu wenig ...",...


Lege die Zettel noch einmal kurz zur Seite und suche dir einen Platz, an dem du dich konzentrieren und ein wenig bewegen kannst. Ich verwende an dieser Stelle zwei Assessments (Tests) aus dem Neuroathletiktraining, deren Wirkungsweise ich in einem meiner nächsten Blogartikel ausführlicher beschreiben werde.


Los geht´s! Stell dich aufrecht hin und lass dann deinen Oberkörper und die Hände nach unten, Richtung Boden sinken. Wiederhole diese Rumpfbeuge gern ein paar Mal und merke dir dann den Abstand, den deine Fingerspitzen zum Boden aufweisen. Für die Beweglichen unter euch, die bereits mit der ganzen Handfläche den Boden berühren, habe ich eine Variante: die Rumpfrotation. Dafür stellst du dich wieder aufrecht hin und bringst deine gestreckten Arme, bzw. Handflächen auf Schulterhöhe vor dem Körper zusammen. Aus dieser neutralen Position heraus drehst du deinen Oberkörper samt Armen einmal so weit nach rechts, wie du kannst. Schau, wo deine ausgestreckten Hände im Raum hinzeigen. Wiederhole das nun auf der gegenüberliegenden Seite und merke dir auch hier wieder einen Punkt im Raum, der deine Beweglichkeit messen soll.


Entscheide dich für eine Messmethode und registriere die Ausgangslage. Beispielsweise beträgt dein Finger - Boden - Abstand zu Beginn des Selbstversuches 5 cm.


Nimm dir jetzt den Zettel mit dem für dich negativ assoziierten Wort oder einem negativen Satz deiner Wahl. Lies dir den Zettel ein paar Mal laut durch und konzentriere dich auf die Bedeutung der Worte, nimm die Empfindungen wahr, die dadurch entstehen. Führe nun dein Assessment durch (entweder Rumpfbeuge oder Rumpfrotation). Kannst du einen Unterschied in der Beweglichkeit bemerken? Hat sich der Abstand der Finger zum Boden verringert oder vergrößert? Oder kommst du bei der Rumpfrotation weiter oder weniger weit nach hinten?


Beweg dich kurz einmal durch, geh ein paar Schritte im Raum herum, spring oder schüttle dich und suche dir dann wieder genau den Platz, an dem du gerade gestanden bist.


Lies dir jetzt den Zettel mit deinem positiven Wort oder einem motivierenden Satz laut vor, wiederhole die Worte, sauge ihre stärkende Bedeutung in dich auf, spüre ihre Kraft im ganzen Körper und wiederhole dein Assessment. Was kannst du jetzt bemerken? Wie hat sich der Finger - Boden - Abstand jetzt verändert? Wie weit kannst du jetzt deinen Oberkörper nach hinten rotieren?


Hast du einen Unterschied bemerken können? Ich habe eine ähnliche Übung (mit angenehmen und ekeligen Gedanken) bereits mit über 100 Patienten durchgeführt und bin jedes mal aufs Neue verblüfft von den körperlichen Reaktionen auf gedachte Bilder, Worte oder Gefühle. Unsere mentalen Systeme sind stärker mit dem Körper verbunden, als wir denken. Durch einen bewussten Umgang mit der Sprache können wir unsere Gedanken und Emotionen günstig beeinflussen und damit die Gesundheit, sowie das allgemeine Wohlbefinden verbessern.


Weitere nennenswerte Vorteile einer wertschätzenden und motivierenden Wortwahl sind:

  • Steigerung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls von dir und anderen

  • Reduktion von Stress, Angst und depressiven Verstimmungen

  • Verbesserung der körperlichen Gesundheit durch ein gestärktes Immunsystem, mehr kognitive und physische Leistungsfähigkeit u.v.m.

  • Reduzierung von Schmerzen

  • Stärkung von Beziehungen und mehr soziale Unterstützung durch andere

  • Ausschüttung von Hormonen wie Endorphine, Dopamin, Serotonin und Oxytocin.





BRAIN FACTS:


Um zu verstehen, wie Worte unser Gehirn beeinflussen können, müssen wir uns seine Funktionsweise einmal genauer ansehen. Das Gehirn besteht aus einer großen Anzahl von Nervenzellen, auch Neuronen genannt, die miteinander in Verbindung stehen und Informationen austauschen. Diese Verbindungen werden als neuronale Netzwerke bezeichnet und sind verantwortlich für unsere Wahrnehmung, unser Denken und unser Verhalten.


Ein wichtiger Faktor bei der Beeinflussung neuronaler Netzwerke ist die sogenannte neuronale Plastizität. Das bedeutet, dass unser Gehirn in der Lage ist, seine Struktur und Funktion auf der Grundlage von Erfahrungen und Umweltbedingungen zu ändern. Mit anderen Worten, das Gehirn kann sich selbst anpassen und verändern.


Wenn wir Worte hören oder lesen, aktivieren sie bestimmte neuronale Netzwerke in unserem Gehirn. Zum Beispiel kann das Hören eines Wortes wie "Liebe" die Aktivität im präfrontalen Kortex, einem Bereich des Gehirns, der mit Emotionen und Entscheidungsfindung verbunden ist, erhöhen. Ähnlich kann das Hören eines negativen Wortes wie "Angst" die Aktivität in der Amygdala, einem Bereich des Gehirns, der mit der Verarbeitung von Angst und Furcht verbunden ist, erhöhen.


Die Art der Worte, die wir hören oder lesen, kann die Struktur und Funktion unserer neuronalen Netzwerke beeinflussen. Positive Worte können die Aktivität in Bereichen des Gehirns erhöhen, die mit Glück, Freude und Zufriedenheit verbunden sind, während negative Worte die Aktivität in Bereichen des Gehirns erhöhen können, die mit Stress, Angst und Traurigkeit verbunden sind.


Wie bereits erwähnt, ist das Gehirn in der Lage, seine Struktur und Funktion auf der Grundlage von Erfahrungen und Umweltbedingungen zu ändern. Das bedeutet, dass wir durch bewusste Verwendung positive Worte und Gedanken unsere neuronalen Netzwerke auf eine Weise verändern können, die mit dem Empfinden von Glück, Freude und Zufriedenheit verbunden ist. Mit etwas Zeit, Geduld und dem richtigen Mindset können diese Netzwerke stärker werden und uns helfen, eine optimistische Wahrnehmung der Welt um uns herum zu entwickeln.

Fazit


Worte haben eine starke Auswirkung auf unsere neuronale Aktivität und können unsere Wahrnehmung, Emotionen und Handlungen beeinflussen. Durch eine achtsame Verwendung von Worten und Gedanken können wir unsere neuronalen Netzwerke auf positive Weise verändern und uns helfen, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.



Lesetipp:


Die verblüffende Macht der Sprache



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